Irrtum Nr. 1: Betrifft mich nicht
Schwierigkeiten bei der Nutzung von IT-Lösungen fangen schon im Kleinen an. Das wird oft von den IT-Schaffenden vergessen.
- 35 % der Deutschen sind dauerhaft auf eine Seh-Hilfe wie Brille oder Kontakt-Linsen angewiesen.
- 10 % aller Männer leiden an Farbseh-Schwächen. Sie können rot und grün nicht unterscheiden.
- 20 % der Bevölkerung missverstehen aufgrund fehlender Bildung überkomplizierte Inhalte.
- 25 % der aktuellen Webseiten sind auf Smartphones kaum bedienbar und werden nicht sauber dargestellt.
- 20 % der Bevölkerung sind ältere Menschen, die oft von Smartphones, Computer und Internet überfordert sind.
- 30 % der Bedürftigen scheitern beim Ausfüllen von Anträgen für Fördermittel oder Lebensunterhalt.
- 20 % der Mitbürger haben einen Migrations-Hintergrund und verstehen daher kompliziertes Deutsch nicht.
- 10 % der Bevölkerung sind funktionale Analphabeten und können schlecht Lesen und Schreiben.
Diese Beispiele zeigen, dass vermeintlich kleine persönliche Einschränkungen die barrierefreie Nutzung von digitalen Lösungen erschweren. Das von sind somit über 100% der Bevölkerung der Bevölkerung irgendwie betroffen.
Somit ist im Grunde jeder Mensch irgendwie betroffen ist von fehlender Barrierefreiheit in IT. Ja, jeder wird sozusagen von IT-Lösungen irgendwie behindert. Auch Sie sind also betroffen in irgendeiner Form, wenn Sie mal in sich reinfühlen.
Und nun stellen Sie sich mal vor, Sie hätten eine wirkliche Behinderung! Wenn Ihnen das schwerfällt, fragen Sie sich, welcher Mensch im Ihrem Umfeld betroffen ist. Jeder von uns hat mindestens einen Menschen im direkten Umfeld mit einer anerkannten Behinderung.
Menschen mit Behinderungen betrifft es sehr hart, dass ihnen eine vollwertige Teilhabe am digitalen Leben verwehrt wird! Durch fehlende Barrierefreiheit von IT-Systemen werden Menschen mit Behinderungen zudem an der Teilhabe gehindert. Das stellt im Grunde eine Menschenrechtsverletzung und Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen dar.
Irrtum 2: Brauch ich nicht
Gerade bei kommerziell ausgerichteten digitalen Lösungen kommt es darauf an, möglichst viele potentielle Kunden zu erreichen. Der logische Umkehrschluss ist, keine Zielgruppen auszuschließen, die sonst ggf. zum Wettbewerb wechseln oder diesen vorziehen könnten.
Eigentlich sollte die Chance auf weit aus mehr Geld genug Anreiz sein für eine Änderung sein. Unabhängig von rein wirtschaftlichen Aspekten kann sich zukünftig niemand mehr vor Barrierefreiheit verschließen.
Dank EU- und bundesweiter Gesetzesvorgaben werden Barrierefreiheit und die Ermöglichung der Teilhabe von Menschen mit Einschränkungen in den kommenden Jahren Schritt für Schritt verpflichtend.
Diese zu ignorieren wird irgendwann empfindliche Strafen und Schäden zur Folge haben. Das ist gut so, denn leider geschieht ohne Sanktionierung oft nur wenig.
Irrtum 3: Lohnt sich nicht
Die Frage, ob sich etwas „lohnt“, hängt eng mit der Frage zusammen, mit welcher Motivation man ein Unternehmen, eine Plattform, ein digitales System oder Software generell herstellt oder vertreibt.
Wirtschaftliche und rechtliche Aspekte mal ganz außen vor gelassen, sagt ein proaktiver Umgang mit Teilhabe auch viel über die soziale Verantwortung eines Unternehmens aus.
Der Umkehrschluss von Barrierefreiheit ist offen ausgesprochen das Ausschließen von Menschen mit Einschränkungen, wessen sich gewiss eigentlich niemand bewusst schuldig machen möchte.
Irrtum 4: Haben wir schon
Es mag ernüchternd klingen, aber die wenigsten digitalen Lösungen, die vermeintlich barrierefrei gestaltet wurden, sind es tatsächlich. Das liegt oft nicht am Willen der Betreiber oder an technologischen Möglichkeiten.
Gründe sind vielmehr einfach fehlende Sensibilität und Kompetenz über Umfang und Tragweite des ganzen Themas. So scheitern z. B. viele Webseiten, die mit angeblich barrierefreien Baukasten-Systemen entwickelt worden, dennoch am BITV Test oder an einer Experten-Prüfung.
Irrtum 5: Viel zu teuer
Ein ein pragmatischer und effizienter Weg zu Barrierefrei ist oftmals überraschend schnell und kostengünstig machbar. Der Schlüssel dazu sind Kenntnisse rund um man die Möglichkeiten gestaltungs- und entwicklungstechnisch Barriere-Freiheit und entsprechende Kompetenzen in der Umsetzung.
Für Barriere-Freiheit bzw. deren Ermöglichung ist selten nötig, komplett neue Wege gehen oder neue Technologien etablieren zu müssen. In den meisten aktuellen Systemen und Lösungen sind viele Möglichkeiten sogar vorhanden. Sie müssen nur mit Wissen und Verstand entsprechend eingesetzt werden.
Die Design- und Entwicklungs-Experten von HeiReS unterstützen Sie gerne mit ihrem breiten Spektrum an Leistungen rund um Barriere-Freiheit. Eine Zusammenarbeit mit HeiReS ist Ihr beste Möglichkeit, Barriere-Freiheit Ihrer IT-Lösungen schnell und kostengünstig zu erschließen.
Herzliche Grüße
Peggy Reuter Heinrich